Auf Spurensuche in Händels Opern
Mit Bildern von Michael Sowa
Buchvorstellung – in aller Kürze
Donna Leon kann nicht nur Krimi. In ihrem Studium hat sie sich ausgiebig mit mittelalterlichen Bestiarien und den Schriften antiker Naturforscher beschäftigt. Und sie liebt Musik. So hat sie sich denn eines Tages daran gemacht, den Spuren von Tieren in Händels Opern zu folgen. Mit dem Händel-Spezialisten und Dirigenten Alan Curtis hat sie einen Seelenverwandten gefunden, der ähnliche Ideen im Kopf hatte. Dritter kongenialer Partner im Bunde wurde der Berliner Künstler Michael Sowa, der das Projekt humorvoll bildnerisch gestaltete.
Das Ergebnis ist dieses Bändchen, in dem Donna Leon uns den Löwen, die Schlange, die Nachtigall, die Taube, den Tiger und etliche andere Tiere präsentiert und dabei darstellt, wie die Menschen früher diese Tiere gesehen haben, ob als Freunde oder als Feinde, ob und wie sich das Bild von ihnen im Laufe der Zeit gewandelt hat – und natürlich die Rolle, die sie in Händels Opern spielen. Insofern ist das Bändchen auch ein kleiner Opernführer, zumal die Arientexte abgedruckt sind und eine CD beigefügt ist, auf der die jeweils kurz erläuterten Arien zu hören sind.
Dass Musik auch aus den wildesten Tieren friedliche Begleiter des Menschen machen kann, zeigen die Bilder Michael Sowas. Vor allem natürlich das Titelbild. Da möchte man sich doch gern dazu setzen / legen und Meister Händel beim Komponieren zuhören. Oder?
Sowa, einer der bekanntesten deutschen Illustratoren, scheint zu Tieren eine besondere Beziehung zu haben. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Vorstellungen von Erika oder Der verborgene Sinn des Lebens und Nurejews Hund in diesem Blog.
Fazit: Hinter diesem Buch steckt eine nette Idee; es ist schön gemacht und eignet sich im übrigen gut als kleines Geschenk.
Tiere und Töne
Auf Spurensuche in Händels Opern – Mit Bildern von Michael Sowa
Diogenes 2010, 144 Seiten, mit Audio-CD
Informationen über Donna Leon (aber wer kennt sie nicht?) bei Wikipedia
Informationen über Michael Sowa bei Kleine Sammler (kommerzielle, aber informative Seite) und bei Wikipedia