Andreas & Angela Hopf: Eulen Ex Libris

Andreas & Angela Hopf sind anerkannte Exlibris-Experten. Das haben sie als Autoren diverser Bücher zum Thema bewiesen – darunter auch das Bändchen „Alte Exlibris“, das in der Reihe „Die bibliophilen Taschenbücher“ erschienen ist Eulenexlibrisund in Druckschrift hier vorgestellt wurde. Wie ich seinerzeit las, können sich die Hopfs einer Exlibris-Sammlung rühmen, die rund 22.000 Blätter umfasst.

Bestandteil dieser außerordentlichen Sammlung müssen auch zahlreiche Bucheignerzeichnen sein, die die Eule als Motiv oder Bestandteil der Abbildung zeigen. Jedenfalls bekennen sich Andreas und Angela Hopf im Vorwort des Bändchens, um das es in diesem Beitrag geht, als „leidenschaftliche Eulen-Exlibris-Sammler“.

Das Eulen-Motiv ist in Exlibris weit verbreitet. Es dürfte kaum ein anderes Tier geben, das so oft den Weg in ein Bucheignerzeichen gefunden hat. Und das ist sicher kein Zufall. Die Eule ist seit alters her ein magischer Vogel; seit den frühen Ägyptern hat sie gar eine religiöse Bedeutung. Und sicher denkt jeder beim Stichwort Eule an Griechenland und den Ausspruch „Eulen nach Athen tragen“. Die Redensart steht für eine überflüssige Tätigkeit und geht auf den antiken griechischen Dichter Aristophanes zurück. Die „Eule der Athene“, der Schutzgöttin der Stadt und vor allem der Hüterin von Wissen und Wissenschaft, gilt aber auch selber als Bild der Bildung und Weisheit. (Ich verzichte auf Kommentare zur aktuellen Lage.) So wundert es nicht, dass Büchersammler und Exlibris-Künstler das Doppelbild der Eule häufig als Motiv für ihre Bucheignerzeichen wählten.

Nach einem knappen Vorwort präsentieren Andreas & Angela Hopf eine Auswahl aus ihrer umfangenreichen Sammlung an Eulen-Exlibris. Dabei kategorisieren sie nach „Von Eulen und Büchern“, „Weisheit und Anmut“, „Allegorien“, „Weise und Narren“ und „Varia“. Mit Freude blättert man durch die Auswahl, die einen schönen Überblick bietet und dabei auch vermittelt, dass sich viele bedeutende Künstler mit der Gestaltung dieser kleinen Druckgrafiken beschäftigt haben. Der Anhang listet sowohl Künstler als auch Auftraggeber auf und enthält auch eine knappe Bibliographie.

Wenn man von ein paar grundlegenden Aussagen im Vorwort absieht, vermittelt dieses nur noch antiquarisch erhältliche Bändchen kein Hintergrundwissen. Es ist ein „Bilderbuch“ im besten Sinn des Wortes, an dem Exlibris-Interessierte wie Eulen-Liebhaber sicher Gefallen finden.

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Andreas & Angela Hopf
Eulen Ex Libris
Ullstein Taschenbuch 20110, 1980, 128 Seiten

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3 Gedanken zu “Andreas & Angela Hopf: Eulen Ex Libris

  1. Die Eule als Symbol der Weisheit gilt auch als Hüterin der Buchdruckkunst, Schriftgelehrten, Schriftsteller, etc….beispielsweise führt ja auch Diogenes die Eule, vergibt unter anderem auch die Goldene Diogenes Eule. Und auch ein weiterer Verlag hat sie im Logo: Der Ullstein Verlag.

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