Er ahnt noch nichts. Dieses Buch soll ein Geburtstagsgeschenk für Kater DJ werden. Ich hoffe, sein Interesse damit weg von Käsesnacks oder den Saucen im Nassfutter hin zur Kunst lenken zu können. Und seinen Ehrgeiz zu wecken. Er muss doch blass vor Neid werden, wenn er sieht, wie erfolgreich seine Artgenossen Modell für Vorstudien bei den berühmtesten Malern der Kunstgeschichte gestanden, gelegen oder gesessen haben.
Was nicht ist, kann ja noch werden. Dass DJ etwas – na sagen wir – pummelig ist, dürfte kein Problem sein. Es gab schon immer viele Künstler, die Fülle bevorzugt haben, wenn auch meistens bei weiblichen Modellen.
Doch jetzt, beim Durchblättern dieser kleinen „Katzen-Kunst-Geschichte“, kommt mir ein Gedanke! Sieht nicht das Modell auf dem Gemälde von Jacques-Louis David, das den ermordeten Marat zeigt, dem jungen Kater DJ verdächtig ähnlich? Dieser Gesichtsausdruck!
Vielleicht hat es ihn ja in einem seiner früheren Leben (Katzen gehören bekanntlich zu den Ausnahmeerscheinungen, die 7 Leben zu erwarten haben) doch schon zur Kunst hingezogen, und

ich habe eine Berühmtheit in meinem Heim wohnen? Ich werde DJ nach der Geschenkübergabe fragen.
„Vorstudien“ zu 31 bekannten Werken der abendländischen Kunst mit Katzen als geduldigen, Menschen ersetzenden Modellen präsentiert die englische Zeichnerin und Malerin Susan Herbert in diesem Buch – von Michelangelos berühmtem Gemälde „Die Geburt Adams“ über Giovanni Bellinis Porträt des Dogen Leonardo Loredan und Velásquez‘ „Venus im Spiegel“ bis zum Selbstporträt von Peter Paul Rubens mit seiner Frau Isabelle Brant und Georges Seurats „Badende in Asnièrs“.
Herrlich. Die von Susan Herbert (um)gestalteten Bilder machen das Buch zusammen mit kurzen amüsanten „Beschreibungen“ der Kunstwerke zu einem wunderbaren Vergnügen nicht nur für Katzenfreunde, sondern für alle, die Spaß an phantasievollen illustrierten Büchern haben und eine gesunde Portion Humor zu ihren Eigenschaften rechnen können. Für Katzenfreunde aber ist die „Kleine Katzen-Kunst-Geschichte“ ein „Muss“.
Aber jetzt muss ich das Buch schnell wieder verstecken – DJ kommt gerade um die Ecke. Bis zum Geburtstag ist es noch ein paar Tage hin. Jetzt ist erst einmal Zeit für seine geliebten Käsesnacks, meint er.
Susan Herbert
Kleine Katzen-Kunst-Geschichte
Arche Verlag Zürich 1994
Diese Empfehlung habe ich im März übersehen, um so besser, sie jetzt zu entdecken – wenn es an die Zusammenstellung der Weihnachtsgeschenke geht (ich habe übrigens auch so einen Nassfuttersaucenschlecker, neben einer Trockenfutterknabberin).
Besten Dank und herzliche Grüße,
Marlis
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Die „Kleine Katzen-Kunst-Geschichte“ ist unheimlich nett und sicher das richtige Geschenk für Katzenfans. – Ist das einer Deiner Stubentiger auf dem Gravator-Bildchen?
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Ja, das ist unser fast 9-kilo-schwerer Maine-coon-Kater 🙂
Allerbeste Abendgrüße zurück und vielleicht gibt es ja noch den einen oder anderen Einblick in deine feine Sammlung?
Herzlichst, Marlis
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Wunderbar! Schon das Bild, das von Deinem Beitrag in meinem Reader auftauchte, hat mich elektrisiert. Da bringt doch eindlich einmal jemand den Beitrag der Katzen zur euopäischen Kunstgeschichte ans Licht. Jahrhundertelang wurden die Katzen völlig unterschätzt, nur mit dubiosen Vorurteilen belastet, standen sprichwörtlich für Schicksalsschläge und andere unguten Entwicklungen – und haben doch eingentlich dazu beigetragen, große Kunstwerke erst zu ermöglichen. Toll. Haben denn auch schwarze Katzen oder schwarz-weiße Katzen Modell gestanden? Dann könnte ja auch eine unserer Katzen in einem ihrer früheren Leben der Kunst auf die Sprünge geholfen haben. Jetzt allerdings sind sie tatsächlich mehr mit dem Saucen-Schleckern im Nassfutter beschäftigt – wenn sie nicht schlafen :-).
Viele Grüße, Claudia
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Danke für Deine starke moralische wie – das lese ich aus Deinem Kommentar – auch praktische Unterstützung der Katzenwelt.- Es ist schon so, dass in dem Buch in hohem Maße Grautiger – buchstäblich – das Bild bestimmen. Das ist, finde ich, ein angemessener Ausgleich dafür, dass sie gern abfällig als ordinäre Mischung, als Straßenkatzen, abgetan werden. Es finden sich aber auch einige Schwarz-Weiß-Modelle darin. Ich schicke Dir mal ein Foto. Vielleicht hast Du dann ein Aha-Erlebnis 🙂
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Ich bin gespannt….
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GRANDIOS! Das sind so witzige Bilder…wenn DJ da nicht ins Schnurren kommt, dann ist er ein undankbarer Kater. Toller Fund von Dir!
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Das ist wirklich ein klasse Buch. Ich rechne schon damit, dass DJ begeistert sein wird, zumal er sich das Buch selbsttätig immer wieder anschauen kann 🙂 Bei Käsesnacks dagegen ist er auf meine Hilfe angewiesen.
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